Die Urlaubszeit – das Haus oder die Wohnung ist alleine und für Einbrecher ist die Situation sehr verlockend, mal auf einen Besuch vorbei zu schauen und sich zu bedienen.
Daher ist es wichtig, Anzeichen zu vermeiden, die darauf hindeuten, dass Haus und Hof alleine sind. Doch Einbrecher sind natürlich nicht nur in der Urlaubssaison aktiv, sie haben ganzjährig “Saison”. Und entgegen der weitverbreiteten Meinung, Einbrüche würden vermehrt im Dunkeln stattfinden, belegen eindeutige Statistiken der deutschen Polizei, dass Einbrüche in mehr als zwei Dritteln der Fälle bei Tageslicht stattfinden. Meist während kurzer Abwesenheiten des Bewohners, während der Arbeits- und Schulzeit oder an den Wochenenden.
Ein Einbruch dauert häufig nicht länger als 5 bis 10 Minuten. Das bedeutet, Einbrecher beschäftigen sich nicht lange mit Hürden und geben bei Widerstand in der Regel schon nach weniger als 5 Minuten auf. Es lohnt sich also, es den Einbrechern so schwer wie möglich zu machen. Wir haben dazu einige Möglichkeiten zusammengetragen, die ihr am besten miteinander kombiniert, denn effektiver Einbruchschutz besteht aus mehreren Einzelmaßnahmen. Aber zuerst stellt sich natürlich die Frage:
Was lockt Einbrecher in dein Zuhause?
1. Offensichtliche Abwesenheit: Ganz besonders während des Urlaubs solltet ihr eure Anwesenheit vortäuschen. Hier könnt z.B. euren Nachbarn darum bitten, den Briefkasten regelmäßig zu leeren und am Abend immer die Rollläden runter zu lassen. Das kostet euch höchstens eine gute Flasche Wein oder ein kleines Urlaubsmitbrinsel. Möchtet oder könnt ihr ein wenig mehr investieren, dann sind auch Zeitschaltuhren hilfreich. Sie schalten das Licht im Haus zu bestimmten Zeiten an und auch wieder aus.
2. Der Luxusvorgarten: Wenn ihr auf edle, aufwendig angelegte Gärten oder gar prunkvolle Gartenstatuen steht, dann lebt diese Leidenschaft lieber in einem uneinsehbaren Gartenteil rund ums Haus aus. Wir empfehlen den Vorgarten lieber schlicht und weniger auffällig zu halten.
3. Mit einem Sprung auf dem Balkon: Habt ihr einen leicht zugänglichen Balkon? Dann achtet hier ganz besonders darauf, dass Türen und Fenster richtig verschlossen sind. Im besten Fall sichert ihr Türen und Fenster in diesem Bereich extra. Hier gibt es mehrere Varianten, von einer Sicherung bis hin zu mehreren Sicherungen. Das Kernstück des Einbruchschutzes sind mechanische Vorrichtungen, die das gewaltsame Eindringen selbst verhindern. Dazu zählen Lichtschachtsicherungen, Gitter an den Fenstern und Sicherheitsschlösser. Aber auch einbruchhemmende Fensterbeschläge, spezielle Rollladensysteme und zusätzliche Schlösser an Türen zählen zum mechanischen Einbruchschutz. Balken-, Querriegel- und Kastenschlösser tragen erheblich zur Sicherheit bei. Darüber hinaus lassen sich Fenster und Türen gegen das Aushebeln sichern, und Schutzbeschläge für Sicherheitsschlösser können das Aufbohren verhindern oder deutlich erschweren.
4. Kletterhilfen in greifbarer Nähe: Achtet insbesondere im Balkonbereich darauf, dass keine Kletterhilfen, wie Gartenmöbel, Leitern oder Mülltonnen frei zugänglich im Außenbereich stehen.
5. Direkte Einblicke in die Räumlichkeiten: Ihr seid Liebhaber von lichtdurchfluteten Räumen und bodentiefen Fenstern? Schützt eure Innenräume vor neugierigen Blicken mit Vorhängen – zumindest in der Urlaubszeit.
6. Ein überfüllter Briefkasten: Ein ganz klares Anzeichen dafür, dass hier länger keiner mehr vor Ort war, um den Briefkasten zu leeren. Bitte vermeiden!
7. Der Facebook Post aus dem Urlaub: Damit sendet ihr einen Urlaubsgruß an potentielle Einbrecher und zeigt, wo es gerade etwas zu holen gibt. Schickt eure Urlaubseindrücke an die Daheimgeblieben per E-Mail oder postet erst nach dem Urlaub. Vermeidet immer genaue Angaben über eure Urlaubszeit und euren Aufenthaltsort. Vermeidet es auch, standortbezogene Dienste wie Yelp und Foursquare, bei denen man in Restaurants und Bars für alle sichtbar eincheckt, zu nutzen.
Wie sicherst du dein Zuhause vor Einbrechern?
1. Sicherheitsschlösser: Investiere in gute Schlösser und Scharniere für Fenster und Türen. So machst du es Einbrechern schwer ins Haus zu gelangen. Häufig wird hierbei nur an Schlösser für Türen gedacht, doch auch Fenster in leicht zugänglichen Bereichen sollten nicht vergessen und ebenfalls ausreichend gesichert werden.
2. Bewegungsmelder: Licht ist eine sehr wirkungsvolle Maßnahme zur Abschreckung von Einbrechern, denn es signalisiert “Da ist jemand, ich werde erwischt.”. Deshalb ist es auf jeden Fall lohnenswert eure Außenbeleuchtung mit Bewegungsmeldern auszustatten.
3. Alarmanlage: Es gibt unterschiedliche Arten von Alarmanlagen, die aber in der Regel nach dem gleichen technischen Prinzip funktionieren: Sensoren registrieren das Eintreten bzw. Einbrechen von fremden Personen in das Haus oder die Wohnung. Der Alarmierungsablauf ist dabei folgender: Eine Sirene ertönt, durch dieses Signal wird klar, dass das Sicherheitssystem in Gang gesetzt wurde. Zeitgleich kommt es zu einem Anruf bei einer Notrufleitstelle. Es gibt aber auch stille Sirenen, die kein Geräusch von sich geben aber direkt einen Notruf zur Polizei absenden, so dass diese die Möglichkeit hat, die Täter auf frischer Tat zu ertappen.
4. Schlupflöcher nicht vergessen: Geht einmal ganz bewusst um euer Haus und betrachtet es unter dem Aspekt, wo versteckte Schlupflöcher zu finden sind. Genau dafür haben Kriminelle einen besonders guten Blick. Deshalb ist es wichtig, Schlupflöcher wie Kellerfenster oder Hintertüren ebenfalls gut zu verriegeln.
5. Die lieben Nachbarn: Bezieht eure Nachbarn mit ein, erzählt von eurem Urlaub und bittet sie, während dieser Zeit ein Auge auf euer Haus zu werfen und auf verdächtige Personen oder Autos zu achten. Die Nachbarn können auch, wie oben schon erwähnt, dabei helfen, Anwesenheit vorzutäuschen.
Abschließend lässt sich sagen, in gute Technik zu investieren lohnt sich, da professionelle Einbrecher eine hochwertige Sicherheitstechnik meist erkennen und direkt ein Häuschen weiter ziehen. Für alle, die sich noch in der Eigenheimplanungsphase befinden, lohnt es sich in jedem Fall den Einbruchsschutz als Bestandteil der HausplanungEinbruchsschutz als Bestandteil der Hausplanung aufzunehmen.
Umfassende Informationen zum Thema Einbruchschutz findet ihr auch auf Netzwerk Zuhause sicher, eine Initiative der Polizei.
Gute Nachrichen: KfW vergibt frische Fördermittel für Einbruchschutztechnik
Im Fördertopf der Kreditanstalt für Wiederaufbau befinden sich dieses Jahr insgesamt 50 Millionen Euro. Damit hat der Bund die Mittel im Vergleich zum Vorjahr um satte 40 Millionen aufgestockt. Grund dafür ist die hohe Nachfrage des letzten Jahres. Gefördert werden Sicherungsmaßnahmen an bestehenden Wohngebäuden und Eigentumswohnungen durch einen Förderkredit oder einen Zuschuss. Die Höhe des Zuschusses hängt von der Investitionssumme ab: Je höher diese ausfällt, desto mehr gibt die KfW dazu. Hier reicht die Höhe der Fördermittel von 200 Euro bis zu 1.500 Euro.
Lest hier nach, welche Voraussetzungen ihr für den Erhalt der Fördermittel erfüllen müsst.
Auch Mieter dürfen sich freuen, denn sie haben ebenfalls Anspruch auf KfW-Zuschüsse für den Einbau von Haus- oder Wohnungstüren, Fenstern und Rollläden, die gegen Einbrüche besonders gesichert sind. Auch für Alarmanlagen oder Gegensprechanlagen gibt es Geld.
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