Wohnen?! In München?! Ich hoffe du hast gute Bewerbungsunterlagen!
Mein Name ist Joel, ich arbeite bei Scout24 als Teamlead in der IT und habe beschlossen umzuziehen. Ich bin ein Mensch, der Veränderung liebt und diese immer wieder aktiv sucht! Aufgewachsen im tiefen und grauen Osten Deutschlands zog es mich – wie jeden Teenager aus der Provinz – in die Mutterstadt Berlin, wo ich für knapp fünf Jahre lebte. Und mit dem „Alter“ habe ich nun den Drang nach mehr Ruhe, mehr Natur und – weniger Berlin.
Aber eine Wohnung in München findet man nicht einfach so! Wohnen?! In München?! Ich hoffe du hast gute Bewerbungsunterlagen. Ich kenne niemanden, der unter 3 Monaten eine Wohnung gefunden hat, vergiss es!
Und ob ihr es glaubt oder nicht, das sind noch die harmlosesten Kommentare, die mir Freunde, Bekannte und Verwandte zu meinem Vorhaben entgegen schmetterten. Tja, da steh ich nun – auf der Suche nach Veränderung, neuen Herausforderungen und … einer schönen sowie bezahlbaren Wohnung in der bayrischen Landeshauptstadt.
Was braucht meine neue Wohnung?
Eigentlich gar nichts Außergewöhnliches. Es sollten zwei Zimmer sein mit einer Terrasse oder einem Balkon, das ist auf jeden Fall ein MUSS. Eine Einbauküche und ein großes Bad sind wiederum schöne Extras. Und ganz wichtig: Nach jahrelanger frustrierender Parkplatzsuche in Berlin und nervenaufreibendem Stop and Go durch die Berliner Innenstadt, sollte die Wohnung im 10 km Umkreis von meinem Arbeitsplatz liegen. Ein mietbarer Parkplatz wäre ein Traum!
Motiviert schmiss ich also den Rechner an und suchte nach den genannten Kriterien. Kann doch nicht zu viel verlangt sein – dachte ich mir und bekam den ersten Dämpfer bereits bei der Anzahl der verfügbaren Wohnungen: 338 Treffer und dabei hatte ich noch nicht mal den Preis angegeben, den ich maximal zahlen kann. In Berlin hatte ich eine 2- Zimmer Wohnung, mit Blick auf die Spree, 78 m2 und allen oben genannten Kriterien für 985 € warm. Ich wusste, dass München etwas teurer ist und hab deswegen mein Limit bei 850 € kalt gesetzt.
Die Realität: 5 Wohnung passten zu meinen Kriterien
5 Treffer. Ich fand genau 5 Wohnungen, die zu meinen Kriterien passten. Und da traf mich zum ersten Mal die Realität. Ich werde erhebliche Abstriche machen müssen. Aber ans Aufgeben war natürlich nicht zu denken.Trotz allem noch motiviert, begann ich damit eine Bewerbermappe zu erstellen.
Mit der Checkliste von ImmobilienScout24 fiel mir das ganz leicht und zack, war die Bewerbermappe fertig.
Damit müsste sich meine Chance vertausendfachen, dachte ich mir. Nachdem jetzt außer den 2 Zimmern und dem Balkon keine weiteren Kriterien mehr zur Debatte standen, verdreifachte sich die Ergebnisliste auf nunmehr 15 Wohnungen, die zu meinen Suchkriterien passten. Also habe ich dann auch die letzten Kriterien gelöscht (bis auf den Umkreis der Arbeit) und bekam schließlich 120 Angebote.
Wie viele Rückmeldungen bekomme ich auf 80 versendete Bewerbermappen?
Selbstbewusst schickte ich meine Bewerbermappe an alle der 120 aufgelisteten Vermieter und Immobilienmakler, die meinen Kriterien am nächsten kommen. Das waren immerhin noch knapp 80. Nun muss mir nur noch jeder einen Besichtigungstermin anbieten und schon habe ich die Qual der Wahl.
Stolz berichtete ich Abends beim Bier mit Freunden, die bereits in München wohnten, von meinen Fortschritten. Das es nicht ganz so einfach wird mit den Besichtigungen, realisierte ich, als ich für meinen „Fortschritt“ nicht nur belächelt – nein- fasst schon ausgelacht wurde. Und ich bekam Sätze zu hören wie “Einfach nur die Standardanfrage schicken bringt dich nicht weiter. Die sind hier nicht auf dich angewiesen!” oder “Die Bewerber fallen den Vermietern nur so zu und die Vermieter wählen natürlich die mit der meisten Kohle.” oder auch“Vergiss es! Du musst stündlich die Angebote updaten und am besten SOFORT beim Vermieter anrufen, sobald das Inserat online geht.”
Ja klar, stündlich checken und alle anrufen. Als ob ich sonst nix zu tun hätte.
Leicht panisch öffnete ich heimlich die App auf meinem Smartphone und der Schock stand mir ins Gesicht geschrieben. Von den 80 verfügbaren Wohnungen in München waren nur noch 45 online. Die Wohnungen waren für genau 3 Stunden inseriert und haben vermutlich so viele Anfragen erhalten, dass die Anbieter sie sofort wieder rausgenommen haben.
Wie soll ein normaler 9 to 5 Arbeitnehmer hier jemals eine einigermaßen bezahlbare Wohnung finden? Also nahm ich mir die Worte der illustren Runde zu Herzen, aktualisierte stündlich meinen Browser und schickte insgesamt über 120 Mal meine Bewerbermappe durchs Netz.
Bewerbermappe und Schnelligkeit: Hallo erste Wohnungsbesichtigung!
DA IST SIE, die erste Antwortmail eines Vermieters, der widerwillig einen Besichtigungstermin mit mir vereinbart. Gibt es denn Leute, die Mietverträge unterschreiben, ohne die Wohnung gesehen zu haben?! Egal, ich nahm dankend an und es verschlug mich ins schöne Bogenhausen.
„Gemütliche 1-Raum Wohnung am Besten für Studenten oder Pendler“ Welcher Student kann sich eine 1-Raum Wohnung für 780€ kalt leisten?
Ich machte mich also auf den Weg und war von der Gegend positiv angetan. Wenn da nicht dieses eine, große, hässliche – Oh, das Navi tönt, „Sie haben Ihr Ziel erreicht“. Egal, Hauptsache die Wohnung ist schön.
Ich sag mal so, jeder der beim Bund war, kann sich vorstellen, wie diese Wohnung mit knapp 37 m2, offener integrierter Kochnische und dem noch leicht verschwitzten Vermieter in etwa roch. Und auch sonst hatte die Wohnung einen angenehmen Zwei-Mann-Zimmer Charme der Kasernen Deutschlands.
Der Vermieter sah mir die Enttäuschung an und fragte, was ich für den Preis erwartete. Um nicht unhöflich zu werden, täuschte ich einen dringenden Anruf vor und suchte so schnell es ging das Weite. Enttäuscht machte ich mich auf den Heimweg.
Ist es wirklich eine gute Entscheidung nach München zu ziehen? Bin ich bereit so viele Abstriche zu machen? Aber plötzlich wendete sich das Blatt. Ich checkte meine Mails und habe tatsächlich noch 2 Besichtigungstermine bekommen. Und beide Wohnungen gehörten zu meinen Favoriten.
Meine 2. Wohnungsbesichtigung in München: In der perfekten Wohnung und im Kreuzverhör
Die Gegend heißt Ottobrunn, ist schon etwas ländlicher aber noch immer im Umkreis und ganz gut per Auto erreichbar. Ein schönes neu erbautes 2-Familienhaus und eine Feuertreppe ins Dachgeschoss. Die Treppe führte zu einer Einliegerwohnung.
Sieht gut aus, dachte ich mir, klingelte beim Hausbesitzer/Vermieter und die Führung begann:
- 2 Zimmer
- große offene Küche inkl. Einbauküche
- kleines Bad dafür inkl. neuem Waschtrockner
- Wand und Fußbodenheizung
- eingebauter Kleiderschrank
- Stellplatz für PKW
- knapp 40 m2
- 1020 € „warm“ – genau konnte man das aufgrund der durch Thermostat geregelten Wandheizung noch nicht sagen
Die Wohnung war perfekt und hatte bis auf Balkon/Terrasse alles, was ich mir wünschte. Ich wollte nur noch fragen, wo ich unterschreiben kann aber dann begann der Vermieter ein paar Fragen zu stellen.
-> Wo arbeiten Sie denn?
-> Wo kommen Sie her? Was, aus Berlin? Ich mag Berlin ja nicht…
-> Haben Sie eine Freundin? Ja? Die kann aber hier nicht mit einziehen! In der Anzeige steht klar
nur für Singles! Ach die soll gar nicht mit einziehen? Aha, wieso denn nicht?
Langsam fühlte ich mich wie in einem Verhör. Nett nicken und freundlich lächeln, dann geht das schon vorbei. Und das ging es. Er würde sich bis Ende der Woche melden, schließlich habe er über 200 Bewerber gehabt und möchte den Besten wählen.
Ist es nicht frech, was sich Vermieter alles herausnehmen dürfen, um eine Wohnung zu vermieten? Und wie man als Mieter auch noch gute Miene zum bösen Spiel machen muss, da man ja nicht auf der Straße sitzen will?
Meine 3. Wohnungsbesichtigung in München: Bangen und hoffen – bekomme ich die Wohnung?
- 2 Zimmer Neubau (Erstbezug)
- kleine offene Küche
- Terrasse
- Stellplatz in TG
- schönes Bad
- knapp 40m2
- 1080€ warm
- München Trudering
Schönes Haus, sehr modern, frisch gebaut (die Maler sind noch zu Gange) und in einer ruhigen Gegend. Auf alles gefasst und vorbereitet betrat ich schließlich die Wohnung und der Eigentümer begrüßte mich freundlich. Ich habe in Ruhe die Wohnung begutachtet, neueste Technik wohin man blickt (ja, ich bin noch immer ITler und stehe auf so etwas :)) Lange Rede, kurzer Sinn: Die Wohnung war toll, sie passte gerade so in mein Budget und der Vermieter war auch nett.
Nun hieß es bangen und hoffen – bekomme ich die Wohnung? 300 Bewerber hatten sich innerhalb 24 Stunden gemeldet. Und ja – nach Tagen bekam ich die langersehnte Antwort und Zusage!
Happy End in wenigen Tagen sozusagen…
Schau dir auch an, wie es Gesa bei ihrer Wohnungssuche in München gegangen ist. Suchst du auch eine Wohnung oder hast die Wohnungssuche in München erfolgreich abgeschlossen? Hast du Lust bei unserem MitbewerberMap RealityCheck mitzumachen? Dann schreib gerne eine Mail an social.media@scout24.com
Hier haben wir noch eine Reihe wertvoller Tipps für deine erfolgreiche Wohnungssuche:
Der Beitrag MitbewerberMap im RealityCheck: Joel auf Wohnungssuche in München erschien zuerst auf .