Wohnungssuche in Berlin – ein Abenteuer für sich
Ich heiße Julie Berger und arbeite seit Kurzem bei Scout24 als Werkstudentin in der Unternehmenskommunikation. Nachdem ich mich im Oktober über meinen neuen Job freuen durfte, machte ich mich kurz darauf auf die Suche nach einer eigenen Bleibe in Berlin. Eine hübsche, kuschlige Einraumwohnung sollte es sein – am liebsten im sanierten Altbau, mit Balkon und Einbauküche, nahe am Arbeitsplatz gelegen und bezahlbar.
Nachdem ich meinen Freunden von meiner bevorstehenden Wohnungssuche in Berlin berichtete, wurde meine Euphorie sofort gedämpft, als sie mir von der andauernden Wohnungsknappheit und dem damit einhergehenden ‚Run‘ auf bezahlbare Wohnungen erzählten. Scheinbar brauchte ich mir keine großen Hoffnungen zu machen, schnell eine schöne Bleibe zu finden, so dass mir schon vor Beginn meiner Suche klar war, dass ich gezwungen war, Abstriche zu machen. Dennoch hoffte ich auf ein wenig Glück.
Auf die Plätze fertig los – meine erste Wohnungsbesichtigung im Prenzlauer Berg
Stadtteil: Prenzlauer Berg
Wohnung: Plattenbau, letzte Renovierung 2016
Miete: Warmmiete 440 Euro
Zimmer: 1
Wohnfäche: 33 qm
Ausstattung: Aufzug
Die erste Wohnung, die ich besichtigte, war eine kleine Einraumwohnung im Prenzlauer Berg, nahe dem Alexanderplatz, im neunten Stock. Vor der Besichtigung nahm ich Kontakt mit der anbietenden Genossenschaft auf. Gleich zu Beginn des Telefonats wurde ich nach meinem Beruf und meinen Einkünften gefragt – mein Einkommen müsse mindestens dreimal so hoch wie die Miete sein, um die Wohnung überhaupt anmieten zu können. Zum Glück erfüllte ich diese Voraussetzungen, sonst wäre ich bereits zu diesem Zeitpunkt als potenzielle Mieterin ausgeschieden. Kurz vor Ende des Gesprächs teilte mir die Dame mit, dass zu dem Besichtigungstermin weitere Interessenten eingeladen würden. „Das wird dann wohl deine erste Massenbesichtigung“, schoss es mir da durch den Kopf. „Was das werden mag?“, fragte ich mich im Stillen. Sowas hatte ich zuvor noch nie mitgemacht und fand das Ganze sehr aufregend und spannend. Denn klar ist – nur einer kann die Wohnung haben.
Meine erste Massenbesichtigung
Mit allen Dokumenten ausgestattet, fuhr ich zu der angegebenen Adresse. Als die Dame der Genossenschaft uns zum Besichtigungstermin willkommen hieß, hatte sich ein nettes Grüppchen von circa 30 Personen eingefunden. In der Zwischenzeit hatten wir uns gegenseitig beäugt und ich hatte versucht, meine Chancen auf die Wohnung abzuschätzen – ein schwieriges Unterfangen. Schließlich lässt sich allein aufgrund von Äußerlichkeiten schwierig auf die Solvenz eines Mieters schließen.
Als es dann losging, durften jeweils immer nur zehn Interessenten für ein paar Minuten in die Wohnung. Nach einigen Minuten war die Besichtigung bereits zu Ende und wir wurden gebeten, unsere Unterlagen abzugeben. Das tat ich. Andere Mitbewerber hatten ihre Unterlagen gar nicht oder nur teilweise dabei und fragten, ob eine Einsendung per Mail möglich sei. Die Dame von der Genossenschaft verneinte. In dem Moment war ich heilfroh, alles dabei zu haben und hoffte im Stillen, dass so meine Chancen auf die Wohnung steigen würden, auch wenn ich den Ausblick auf die grauen Hochhäuser gegenüber und die Schnellstraße unter mir ziemlich beklemmend fand. Als ich das Gebäude verließ und mich mindestens 30 weiteren Interessenten gegenüberstehen sah, die darauf warteten, ins Haus zu gelangen, sank meine Chance auf die Wohnung gegen Null und so war es nicht verwunderlich, dass ich kurz darauf eine Absage erhielt. Fazit: In dieser Wohnung waren es sogar eher noch mehr als die durchschnittlichen 44 Mitbewerber.
Was alles bei meinen nächsten Wohnungsbesichtigungen passierte und ob ich DIE eine Wohnung gefunden habe, erfahrt ihr im zweiten Teil meines Blogbeitrags.
Julie Berger ist seit November 2016 Werkstudentin im Team Corporate Communications & PR bei Scout24 in Berlin. Sie studiert den Master Organisationskommunikation an der Ernst-Moritz-Arndt Universität in Greifswald.
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